Der Lohnhof
Der Lohnhof ist ein geschichtsträchtiger Ort. Die erste Kirche, von der nur die Krypta die Wirren der Geschichte überlebt hat, wurde gegen 1060/1070 im romanischen Stil erbaut. Ihr Bischof, Burkard von Fenis, liess sie mit einer Umwallung befestigen, um sie vor Angriffen zu schützen. Überreste der ursprünglichen Kirche wurden während den archäologischen Ausgrabungen, die im Rahmen der Restaurierung ausgetragen wurden, entdeckt. Der Stift der Augustinerchorherren liess 1133/35 darin ein Mönchskloster samt Kreuzgang errichten. Das Kloster wurde 1356 durch ein Erdbeben schwer beschädigt, bald darauf jedoch wieder aufgebaut. Im Jahre 1492 wurde die Kirche im spätgotischen Stil neu gebaut, so wie sie heute besteht.
Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts musste das Kloster dem Kriegsgeschehen, einer Hungersnot und der Seuche trotzen. Am Anfang des sechzehnten Jahrhunderts bremste der Geist der Reformation die Tätigkeiten des Klosters. Im Jahre 1528 erlitt die Kirche zu Sankt Leonhard einen Bildersturm und ging bald darauf zum Protestantismus über. Die Einnahmen des Stifts wurden zunächst durch einen Schaffner verwaltet, ab 1668 durch einen Lohnherrn, seines Zeichens Vorsteher der städtischen Bauunternehmungen.
Er übertrug seinen Namen auf den Ort; die Bezeichnung wurde beibehalten, auch als die Polizei den Lohnhof im Jahre 1821 bezog und das alte Mönchskloster wenig später (1835) in ein Gefängnis umbaute, welches bis 1995 bestand.
1999 öffnete das hotel brasserie au violon seine Türen.